Ten
Pearl Jam
27.08.1991
27. März – 26. April + Juni 1991
53:20 Minuten
Rick Parashar, Pearl Jam
London Bridge (Seattle, Washington)
Ridge Farm (Surrey, England)


Ensemble
Eddie Vedder – Gesang, additional Art
Jeff Ament – Bassgitarre, Artdirector / Konzept
Stone Gossard – Rhythmusgitarre, Slide-Gitarre bei „Deep“
Mike McCready – Leadgitarre, akustisch-elektrische Gitarre bei „Alive“
Dave Krusen – Schlagzeug, Pauke
erweitertes Ensemble
Dave Hillis – Ton
Don Gilmore - zus. Ton
Adrian Moore – zus. Ton
Walter Gray – Cello
Bob Ludwig – Mastering
Lance Mercer – Fotos
Tim Palmer – Feuerlöscher und Pfefferstreuer auf „Oceans“, mixing
Rick Parashar – Produktion, Piano, Orgel, Perkussion
Pearl Jam – Produktion
Steve Pitstick – additional Art
Lisa Sparagano – Design
Risa Zaitschek – Design
Das Album
"Ten“, das Debütalbum von Pearl Jam, erschien am 27. August 1991 und ist ein Meilenstein in der Geschichte des Grunge und des Alternative Rock.
Nach dem tragischen Tod von Andrew Wood, dem Sänger von Mother Love Bone, schlossen sich Gitarrist Stone Gossard und Bassist Jeff Ament mit Gitarrist Mike McCready und Schlagzeuger Matt Cameron zusammen. Zunächst nannten sie sich nach dem NBA-Spieler Mookie Blaylock. Ein Demoband mit Instrumentalstücken wie „Egyptian Crave“ (später „Once“) wurde herumgereicht, um einen Sänger zu finden. Eddie Vedder, der in San Diego lebte, erhielt das Tape, schrieb Texte zu den Instrumentalstücken und schickte sie zurück. Seine einzigartige Stimme und seine einfühlsamen Texte beeindruckten die Band, und er wurde eingeladen, der Gruppe beizutreten. Die Band nahm Ten in den London Bridge Studios in Seattle mit dem Produzenten Rick Parashar auf. Die Sessions verliefen relativ schnell und das Album war innerhalb eines Monats fertig. Es ist bekannt, dass die Band mit der Aufnahme von "Even Flow" zu kämpfen hatte und über 70 Takes ausprobierte, bevor sie den gewünschten Sound erreichte.
Ten ist bekannt für seine rohe Energie, seine kraftvollen Gitarrenriffs und Eddie Vedders unverwechselbaren Gesang, der ein breites Spektrum an Emotionen von Wut und Frustration bis hin zu Verletzlichkeit und Introspektion transportiert. Das Album behandelt tiefgründige Themen wie Verlust, Entfremdung, soziale Kommentare und die Suche nach dem Sinn des Lebens. Die Texte handeln oft von persönlichen Kämpfen, Familiengeheimnissen und der Komplexität menschlicher Beziehungen. Obwohl Ten im Grunge verwurzelt ist, zeigt es eine überraschende klangliche Vielfalt, die von den harten Rocknummern „Porch“ und „Jeremy“ bis zu den introspektiven und akustischen Stücken „Black“ und „Release“ reicht. Das Album enthält einen versteckten Track, „Master/Slave“, der das Album abrundet und dem Hörerlebnis eine weitere faszinierende Ebene hinzufügt.
Ten wurde von vielen Kritikern für seine rohen Emotionen, sein kraftvolles Songwriting und seine Fähigkeit gelobt, die Angst und Entfremdung einer ganzen Generation einzufangen. Obwohl Ten kein sofortiger kommerzieller Erfolg war, kletterte das Album nach und nach in den Charts nach oben und erreichte schließlich mehrfachen Platinstatus, wodurch Pearl Jam ihren Platz als eine der einflussreichsten Bands der 1990er Jahre festigten. Pearl Jams ikonischer Auftritt bei MTV Unplugged im Jahr 1992 steigerte die Popularität des Albums erheblich, indem er die akustischen Fähigkeiten der Band unter Beweis stellte und ihre Anerkennung durch die Kritiker weiter festigte. Ten hat die Musik nachhaltig beeinflusst, unzählige Künstler inspiriert und die Landschaft des Alternative Rock geprägt. Songs wie „Alive“, „Black“, „Even Flow“ und „Jeremy“ sind zeitlose Klassiker, die das Publikum auch heute noch begeistern.
Songs
Once
- Ursprung: „Once“ begann als Instrumental-Demo mit dem Titel ‚Agyptian Crave‘, das der Gitarrist Stone Gossard 1990 komponiert hatte. Es befand sich auf einem Tape, das in Umlauf gebracht wurde, um einen Sänger und einen Schlagzeuger für die Band zu finden.
- Lyrische Inspiration: Eddie Vedder schrieb den Text, inspiriert von dem Instrumentalstück, während er surfte. Der Song behandelt Themen wie Familiengeheimnisse, Verrat und die Suche nach Identität.
- Hidden Track Verbindung: Auf dem Original-Album Ten ist „Once“ ein kurzes Zwischenspiel vor dem abschließenden Hidden Track „Master/Slave“.
- Live-Auftritte: „Once“ war während der gesamten Karriere von Pearl Jam ein fester Bestandteil ihrer Live-Auftritte, bei denen es oft zu ausgedehnten Jams und Improvisationen kam.
Kritische Anerkennung: Der Song gilt weithin als Grunge-Klassiker und als einer der kraftvollsten und emotionalsten Songs von Pearl Jam.
Even Flow
- Inspiriert von einem Obdachlosen: Der Song wurde angeblich von einem Obdachlosen namens „Billy Club“ inspiriert, der in der Nähe des Hafenviertels von Seattle lebte.
- Eine „gleitende Skala“ des Textes: Eddie Vedder beschrieb den Text als eine „gleitende Skala“ der Bedeutung, die eine persönliche Interpretation zulässt.
- Live Staple: „Even Flow“ ist einer der am häufigsten live gespielten Songs von Pearl Jam, oft mit ausgedehnten Jams und Improvisationen. MTV Unplugged Performance: Bei ihrem MTV Unplugged Auftritt 1992 spielte die Band eine denkwürdige akustische Version von „Even Flow“.
- Guitar Hero: Das Lied wurde im Videospiel Guitar Hero III: Legends of Rock verwendet.
Alive
- Semi-autobiographisch: „Alive“ basiert lose auf Eddie Vedders eigenem Leben. Als Teenager erfuhr er, dass der Mann, den er für seinen Vater hielt, in Wirklichkeit sein Stiefvater war und sein leiblicher Vater vor seiner Geburt gestorben war.* „I'm Still Alive“ - ein zweischneidiges Schwert: Ursprünglich wollte Vedder mit „I'm still alive“ eine melancholische Zeile schreiben, die die Trauer über den Verlust seines leiblichen Vaters widerspiegelt, ohne ihn je gekannt zu haben. Die Fans begannen jedoch, die Zeile als eine Feier des Lebens zu verstehen, und so wurde der Song zu der Hymne, die er heute ist.
- Ausgedehntes Gitarrensolo: Das ikonische ausgedehnte Gitarrensolo am Ende des Liedes war ein Vorschlag des Produzenten Tim Palmer, der Mike McCready ermutigte, sich auszutoben.
- Erste Single: "Alive" war Pearl Jams erste Single, die noch vor ihrem Debütalbum "Ten" veröffentlicht wurde.
- Chart-Erfolg: Während „Alive“ in den USA kein großer kommerzieller Erfolg war, war er international sehr erfolgreich und erreichte in mehreren Ländern außerhalb der USA die Charts.
Why Go
- Inspiriert durch den Selbstmord eines Freundes: „Why Go“ wurde von Eddie Vedder als Reaktion auf den Selbstmord eines Freundes geschrieben.
- Ein Hilferuf: Der Text spiegelt die Verwirrung und Verzweiflung wider, die jemand empfindet, der über Selbstmord nachdenkt und den Sinn des Lebens und die Gründe für das Weiterleben in Frage stellt.
- Akustischer Fokus: Der Song ist in einem reduzierten akustischen Arrangement gehalten, das die rohen Emotionen und die Verletzlichkeit des Textes unterstreicht.
- Live-Auftritte: „Why Go“ wird oft live aufgeführt, wobei der Schwerpunkt auf der emotionalen Intensität des Songs liegt, oft mit ausgedehnten Jams und Publikumsbeteiligung.
- Hidden Track Verbindung: Auf dem Original-Album Ten folgt auf „Why Go“ ein kurzes Intermezzo mit dem versteckten Eröffnungsstück des Albums, „Once“.
Black
- Ursprung als „E Ballad“: Der Song begann als Instrumental-Demo mit dem Titel „E Ballad“, komponiert vom Gitarristen Stone Gossard.
- Inspiriert von einer vergangenen Beziehung: Eddie Vedder schrieb den Text und ließ sich dabei von einer vergangenen Beziehung inspirieren.
- Kein offizielles Musikvideo: Pearl Jam weigerten sich bekanntlich, ein Musikvideo zu „Black“ zu produzieren, da sie eine zu starke Kommerzialisierung befürchteten.
- MTV-Unplugged-Auftritt: Ihre akustische Interpretation von „Black“ bei ihrem MTV-Unplugged-Auftritt 1992 gilt vielen als eine der besten Live-Performances der Musikgeschichte.
- Kritikerlob: „Black“ wird weithin als einer der kraftvollsten und emotionalsten Songs von Pearl Jam und als ein Meisterwerk des Alternative Rock angesehen.
Jeremy
- Inspiriert durch eine wahre Geschichte: „Jeremy“ wurde direkt durch den tragischen Selbstmord von Jeremy Wade Delle inspiriert, einem 15-jährigen Jungen, der sich 1991 vor seiner Englischklasse in Texas erschoss.
- Umstrittenes Musikvideo: Das dazugehörige Musikvideo unter der Regie von Mark Pellington war sehr umstritten. Es zeigte die bildlichen Ereignisse des Selbstmordes, was zu Debatten über den künstlerischen Wert und die mögliche Wirkung auf die Zuschauer führte.
- Unerwarteter Erfolg: Trotz der Kontroverse wurde „Jeremy“ ein großer Erfolg, erreichte Platz 5 der Billboard Hot 100 und gewann den MTV Video Music Award für das beste alternative Video.
- Live-Auftritte: Auch wenn „Jeremy“ nicht immer fester Bestandteil der Setlist ist, bleibt er doch ein kraftvoller und emotionaler Moment in den Live-Shows von Pearl Jam.
- Bleibendes Vermächtnis: Der Song ist bei den Zuhörern nach wie vor sehr beliebt, da er die Komplexität von Teenagerängsten und psychischer Gesundheit thematisiert und eine starke emotionale Wirkung hat.
Oceans
- Inspiriert vom Surfen: „Oceans“ wurde von Eddie Vedder beim Surfen in San Diego geschrieben. Der Text spiegelt seine Liebe zum Ozean und das Gefühl von Freiheit und Verbundenheit wider.
- Unkonventionelle Percussion: Bei der Aufnahme von "Ten" benutzte Produzent Tim Palmer eine Pfeffermühle und einen Feuerlöscher, um einzigartige Percussion-Sounds für den Song zu erzeugen.
- Auslassung bei MTV Unplugged: Obwohl "Oceans" bei Pearl Jams MTV Unplugged-Auftritt 1992 gespielt wurde, war es nicht in der ursprünglichen Sendung enthalten.
- Live Staple: „Oceans“ ist nach wie vor ein beliebter Song bei den Live-Auftritten von Pearl Jam, bei denen es oft zu ausgedehnten Jams und Improvisationen kommt.
Porch
- Inspiriert durch ein Beziehungsdebakel: „Porch“ ist ein roher und intensiver Song, der die Wut und Frustration während einer gescheiterten Beziehung widerspiegelt.
- Hochenergetische Darbietung: Der Song ist bekannt für seine explosive Energie und die kraftvollen Gitarrenriffs, die ihn zu einem Fanliebling bei Live-Auftritten machen.
- Kontroverse Texte: Einige der Texte in „Porch“ wurden aufgrund ihrer grafischen und gewalttätigen Bilder als umstritten angesehen.
- Kritischer Applaus: Trotz der Kontroverse wird „Porch“ weithin als einer der kraftvollsten und kultigsten Songs von Pearl Jam angesehen.
Garden
- Inspiration: Der Song wurde von Eddie Vedders Reaktion auf den Golfkrieg inspiriert. Vedder diskutierte mit Chris Cornell und Stone Gossard über den Einmarsch der USA in Kuwait, als Präsident George H.W. Bush im Fernsehen auftrat. Vedder hinterfragte die Motive für den Krieg, was die Themen des Songs beeinflusste.
- Der Text: Der Text ist reich an Symbolen und Metaphern. Zeilen wie „I will walk, with my hands bound“ und „Into your garden, garden of stone“ rufen Gefühle von Trotz, Widerstand und existenzieller Betrachtung hervor.
- Musikstil: Der Song mischt Grunge mit Elementen aus Rock und psychedelischer Musik. Er enthält schwere Gitarren, tiefe Bässe und ein kraftvolles Schlagzeug, aber auch akustische Gitarren und Gesangsharmonien.
- Wirkung: Obwohl er kommerziell nicht so erfolgreich war wie einige ihrer anderen Songs, gilt „Garden“ als einer der am meisten unterschätzten Songs von Pearl Jam. Er wird von den Fans, die seine emotionale Tiefe und den poetischen Text zu schätzen wissen, sehr geschätzt.
Deep
- Inspiriert von Schlafentzug und persönlichen Dämonen: „Deep“ entstand aus den Erfahrungen, die Eddie Vedder während seiner Nachtschicht in einem Chevron-Tanklager machte. Der intensive Schlafentzug, unter dem er litt, führte zu Selbstreflexion und der Konfrontation mit inneren Dämonen.
- „Hitting the Bottom": Der Song erforscht das Konzept des „Auf-den-Grund-Gehens“, sowohl metaphorisch als auch wörtlich, da Vedder einen Abstieg in einen dunklen und aufgewühlten Geisteszustand beschreibt.
- Unterschätztes Juwel: Obwohl Deep“ nicht so bekannt ist wie einige ihrer anderen Hits, wird sie von vielen Fans als unterschätztes Juwel angesehen.
- Live-Auftritte: Deep“ war zwar nicht immer fester Bestandteil ihrer Setlist, wurde aber gelegentlich live gespielt und gab den Fans einen Einblick in die dunklere und introspektivere Seite von Pearl Jam.
- Erforschung innerer Unruhe: Der Song behandelt Themen wie Angst, Selbstzerstörung und den Kampf, Frieden in sich selbst zu finden.
Release
- Inspiriert durch eine Nahtoderfahrung: „Release“ wurde von Eddie Vedder nach einer Nahtoderfahrung beim Surfen geschrieben. Er geriet in eine reißende Strömung und wäre beinahe ertrunken, was ihm ein tiefes Gefühl der Sterblichkeit und eine neue Wertschätzung des Lebens vermittelte.
- Themen des Loslassens: Der Text handelt davon, Ängste loszulassen, das Unbekannte zu umarmen und Frieden in sich selbst zu finden.
- Akustischer Fokus: Der Song ist in einem reduzierten, akustischen Arrangement gehalten, das die rohen Gefühle und die Verletzlichkeit des Textes unterstreicht.
- Live-Auftritte: „Release“ wird häufig live aufgeführt, wobei der Schwerpunkt auf der emotionalen Intensität des Songs liegt, oft mit ausgedehnten Jams und Publikumsbeteiligung.
- Kritische Anerkennung: Der Song wird weithin als einer der kraftvollsten und emotionalsten Songs von Pearl Jam angesehen.